Wissenswertes über Olivenöl
Geschichtliches:
Der Anbau von Olivenbäumen zum Zweck der Ölgewinnung begann in Kreta etwa um 3500 v. Chr., auf dem griechischen Festland schon bedeutend früher. Bereits Homer berichtete von mit Olivenöl zubereiteter Nahrung für die olympischen Kämpfer.
Bereits im alten Ägypten, in Griechenland, Israel und Rom war Olivenöl ein wichtiges Handelsgut, es wurde seit jeher zum Kochen (zum Braten und Backen), in der Medizin (als Therapeutikum bzw. als Tee gegen Diabetes und sonstige Stoffwechselerkrankungen) und in der Liturgie der katholischen und orthodoxen Kirche (für Taufen, Salbungen und Weihungen) verwendet.
Herstellung:
Oliven werden von Ende November bis Anfang März geerntet. Nach der Ernte wird umgehend mit der Verarbeitung begonnen. Die Oliven werden von Blättern und Zweigen befreit, gewaschen und anschließend zerkleinert und mitsamt den Kernen zu einem Brei verarbeitet. Dieser Brei wird in einer Zentrifuge in Wasser, Öl und Trester getrennt. Etwaige noch im Öl enthaltene Verunreinigungen und Reste von Fruchtfleisch werden anschießend herausgefiltert. Um die Qualitätsbezeichnung „Olivenöl extra nativ“ führen zu dürfen, darf eine Temperatur von 27°C während des Herstellungsprozesses nicht überschritten werden.
Bei der Lagerung des Olivenöls (meist in Edelstahltanks) wird mittels eingeleitetem Stickstoff eine Oxidation des Öls und damit eine vorzeitige Alterung verhindert.
Sortenvielfalt:
In Griechenland gibt es mehr als 50 Olivensorten. Die wichtigsten Sorten sind Kalamata, Kolovi, Koroneiki, Karydolia, Adramytiani, Manaki, Tsounaki und Doppia. Anbaugebiete liegen vorwiegend am Peloponnes am Festland sowie auf zahlreichen Inseln wie Kreta, Zakynthos, Lesbos usw.
Alle Oliven sind zunächst grün und färben sich im Laufe des Reifeprozesses über violett bis hin zu einem satten schwarz. Erntereif sind sie dann, wenn das Grün ins Violett übergeht. Je nach Sorte variiert das Olivenöl farblich von hellem Goldgelb bis hin zu einem kräftigen Dunkelgrün; die Farbe gibt jedoch keinerlei Auskunft über die Güte des Öls.
Verpackung:
Olivenöl altert rasch bei Lichteinwirkung. Aus diesem Grund werden nur kleine Glasgebinde verwendet, die rasch aufgebraucht sind. Größere Mengen werden immer in Weißblechdosen abgefüllt, da diese kein Licht durchlassen und das Öl darin somit wesentlich länger haltbar ist.
Olivenöl sollte generell vor Wärme, Licht und Sauerstoff geschützt werden; trotzdem sollte man es nicht im Kühlschrank lagern (die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 10°C und 15°C). Sollte das Öl zu kühl gelagert werden, kann es zu Ausflockungen kommen. Diese beeinträchtigen die Qualität jedoch in keinster Weise und verschwinden bei Zimmertemperatur rasch wieder.
Olivenöl ist je nach Qualität bis zu zwei Jahre haltbar, in jedem Fall deutlich länger als andere pflanzliche Öle. Geöffnete Gebinde sollten binnen weniger Wochen aufgebraucht werden.
In der Küche:
Olivenöl kann zum Kochen, Braten, Schmoren und Dünsten verwendet werden; es kann bis zu einer Temperatur von rund 180°C erhitzt werden. Kalt eignet es sich bestens als Dressing für Salat sowie zum Marinieren von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.
Gesundheit & Kosmetik:
Olivenöl hat hohe Anteile an einfach ungesättigten Fettsäuren, diese haben einen positiven Einfluss auf den menschlichen Stoffwechsel. Sie helfen, Cholesterin abzubauen und unterstützen die Bildung von „gutem“ Cholesterin (HDL). Darüber hinaus enthält Olivenöl die Vitamine A, D, E und K.
In der Kosmetik wird Olivenöl insbesondere bei trockener Haut und trockenen Haaren eingesetzt, da es besonders hautverträglich ist, gut einzieht und lange Feuchtigkeit spendet.